Neue Lärmdisplays im Nationalpark Schwarzwald

Robert Stiebler, Bürgermeister der Gemeinde Forbach, Bernd Schindler, Gebietsleiter Hoher Ochsenkopf und Natalie Schacht, Koordinatorin für nachhaltigen Tourismus und Verkehr vor dem Display in Herrenwies. © Ekaterina Nastah (Nationalpark Schwarzwald)
Robert Stiebler, Bürgermeister der Gemeinde Forbach, Bernd Schindler, Gebietsleiter Hoher Ochsenkopf und Natalie Schacht, Koordinatorin für nachhaltigen Tourismus und Verkehr vor dem Display in Herrenwies. © Ekaterina Nastah (Nationalpark Schwarzwald)

Bewusstseinsbildung für mehr Ruhe in der Natur und ein achtsames Miteinander

Mit drei Lärmdisplays an besonders stark befahrenen Straßen setzt der Nationalpark Schwarzwald ein sichtbares Zeichen für mehr Rücksicht im Straßenverkehr. Die digitalen Anzeigetafeln messen den verkehrsbedingten Schallpegel in Echtzeit und visualisieren eine zu hohe Geräuschentwicklung mit einem Warnhinweis.

„Die Schwarzwaldhochstraße und ihre Zufahrtsstraßen sind beliebte Freizeitstrecken. Aber Ruhe gehört zum Naturerlebnis im Nationalpark einfach dazu“, sagt Britta Böhr, stellvertretende Leiterin des Nationalparks. „Lärmdisplays sollen Besucherinnen und Besucher nicht maßregeln, sondern motivieren, Rücksicht zu nehmen und selbst zur Bewahrung der natürlichen Ruhe beizutragen.“ Ziel der vom Verkehrsministerium Baden-Württembergs geförderten Maßnahme ist es, für die Auswirkungen von Verkehrslärm zu sensibilisieren und diesen langfristig zu reduzieren. Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer sagte: „Menschen vor gesundheitsgefährdendem Lärm zu schützen, betrachten wir als eine Kernaufgabe des Landes. In Testreihen haben wir festgestellt, dass sich der Motorradlärm durch Lärmdisplays im Mittel um 1,1 bis 2,2 Dezibel absenken lässt. Daraufhin haben wir die Anschaffung solcher Displays in mehr als zwei Dutzend Kommunen mit jeweils 4.000 Euro pro Tafel unterstützt. Schön, dass im Nationalpark künftig drei solcher Displays dabei helfen, dass die Menschen mehr Ruhe in der wunderschönen Natur des Schwarzwald finden.“
Gerade in ökologisch sensiblen Bereichen, wie etwa an Brutplätzen oder an Rückzugsorten für Wildtiere, kann übermäßiger Lärm direkte Folgen haben. Die Rücksichtnahme der Gäste ist daher ein wichtiger Bestandteil im Schutzkonzept des Nationalparks.

Ein Lärmdisplay wurde in Herrenwies vor dem Nationalparkhaus installiert, zwei weitere auf der besonders stark frequentierten B500 – nahe des Lotharpfads und zwischen Ruhestein und Schliffkopf. Sie gehen ab sofort in den Testbetrieb für die Saison 2025.
 
Belastung für Natur und Mensch
„Wir bekommen von unseren Gästen oft die Rückmeldung, dass die Lärmbelastung im Nationalparkgebiet – insbesondere im Sommer – sehr hoch und fast überall wahrnehmbar ist“, berichtet Natalie Schacht, Koordinatorin für nachhaltigen Tourismus und Verkehr im Nationalpark Schwarzwald. Bei der Gästebefragung mit fast 2.000 Teilnehmenden im Jahr 2022/23 nannten zwölf Prozent der Befragten Lärm – etwa durch Motorräder oder den Straßenverkehr – explizit als negativen Aspekt ihres Besuchs im Nationalpark. „Deshalb spielt das Thema Verkehrslärm eine zentrale Rolle im gemeinsam mit dem Land und der Region entwickelten Verkehrskonzept“, so Schacht.
Auch viele Einheimische wünschen sich mehr Ruhe im Alltag. „Dauerhafter Verkehrslärm belastet das Wohlbefinden und kann auch gesundheitliche Folgen haben – vor allem für Anwohnerinnen und Anwohner viel befahrener Straßen, wie hier in Herrenwies“, sagt Bernd Schindler, Gebietsleiter Hoher Ochsenkopf im Nationalpark Schwarzwald. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dieter Dreher ist er für die Aufstellung der Lärmdisplays zuständig. 
„Gerade in Bereichen, die darauf ausgelegt sind, dass Mensch und Tier Ruhe finden können, ist es besonders wichtig, auch auf sein eigenes Verhalten zu achten und unnötigen Lärm zu vermeiden“, sagt Robert Stiebler, Bürgermeister der Gemeinde Forbach. „Mit den neuen Displays schafft der Nationalpark einen sichtbaren Anreiz, das eigene Verhalten zu reflektieren, und fördert mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr – zum Schutz der Gesundheit und für ein nachhaltiges Miteinander“, betont er.